Die Gästeliste für Ihre Hochzeit

 

Von allen Themen, die bei den Hochzeitsvorbereitungen auf dem Plan stehen, ist das Erstellen der Gästeliste das heikelste Thema. Es soll der schönste Tag in Ihrem Leben werden und deshalb sollten Sie auch sorgfältig überlegen, wen Sie dabei haben wollen. Das wichtigste vorweg: Behalten Sie sich selber fest im Blick!

Hochzeitsgäste hinter Torte

Ärger raus, liebe Gäste rein

Die Auswahl der Gäste ist nicht einfach und Konflikte sind geradezu vorprogrammiert. Zunächst einmal müssen Sie sich mit Ihrem Partner einigen, das wird Ihnen sicher gelingen – obgleich es für einige Paare eine wahre Geduldsprobe darstellt. Außerdem existieren grundlegende kulturelle Ansprüche, über die Sie sich nicht einfach hinwegsetzen können. Und dann sind da noch die Konfliktpunkte mit den Gästen, die Sie nicht eingeladen haben, die aber dennoch glauben, dass sie eigentlich auf ihre Hochzeit gehören.

Machen Sie sich also darauf gefasst, dass es ohnehin Reibereien und Unzufriedenheit geben wird. Allerdings gibt es ein paar Tipps und Tricks, wie Sie die schlimmsten Fehler vermeiden können. Vor Ihnen liegt wohl das persönlichste Fest Ihres Lebens. Da bleibt kein Millimeter Platz für faule Kompromisse. Weder der nervtötende Chef noch eine spitzzüngige Nachbarin sollten Ihnen den Tag verderben. Auch Tante Erna aus dem hohen Norden, die sich nur alle paar Jahre einmal auf einem Familienfest blicken lässt und extrem ungesellig ist, brauchen Sie getrost nicht einladen. An Ihrem schönsten Tag sollten nur die Menschen da sein, die Ihnen privat am nächsten stehen und Sie konstruktiv durch ihr Leben begleiten.

Adieu Trittbrettfahrer und Stimmungsbremsen

Der Trick bei der Auswahl einer stimmigen Gästeliste ist, die Erwartungen von außen komplett zu ignorieren. Schließen Sie sich mit Ihrem Partner in Ihren gemeinsamen Liebes-Kokon ein und fragen Sie sich aufrichtig, wer ihnen beiden wirklich von Herzen nahe steht.

Natürlich gibt es Zweifelsfragen, zum Beispiel dann, wenn es um eine Person geht, die Sie vor Jahren zu ihrer eigenen Hochzeit eingeladen hat. Sind Sie gezwungen, diese nebst Anhang jetzt auch zu Ihrer Hochzeit einzuladen? Offen gesagt: Nein! Ihre Hochzeit verpflichtet Sie nicht, einen Gefallen zu erwidern. Eine Hochzeit ist in allererster Linie Ihre höchstpersönliche Angelegenheit und Sie stellen an diesem Tag das kostbarste Ihres Lebens in den Mittelpunkt, nämlich Ihre Gefühle.

Vereinsmitglieder, Freizeitpartner und Kollegen

Es kommt auch immer wieder zu Schwierigkeiten, wenn es um bestehende Mitgliedschaften in Vereinen, Freizeitgruppen oder um Kollegen geht. Wie können Sie sich verhalten, wenn Sie nur einzelne Personen aus diesen Kreisen einladen möchten? Gibt es dafür eine Universal-Lösung? In jedem Fall sollten Sie davon ausgehen, dass eine solche Einladung, die die anderen Gruppenmitglieder ausschließt, zu Unmut innerhalb der Gruppe führt. Wenn es sich bei den ausgewählten Personen nicht gerade um enge Freunde handelt, die Ihnen privat ebenfalls sehr nahe stehen, sollten Sie davon absehen und einen geschickten Ausweg wählen: Laden Sie Vereinsfreunde, Freizeitgruppen oder Kollegen zum Polterabend ein und kommunizieren Sie beim Übergeben der Einladungen, dass Sie Ihre Hochzeit im engen Familienkreis feiern werden.

Als Alternative bietet sich die Einladung zum Aperitif nach der Trauungszeremonie an. In diesem Fall sollten Sie auf der Einladungskarte und am besten auch in der Gruppe explizit und höchstpersönlich darauf hinweisen, dass es sich ausdrücklich nur um den Aperitif handelt und Sie die anschließende Hochzeitsfeier im Kreise der Familie und engsten Freunde feiern. Dafür wird jeder Verständnis aufbringen. Sinnvoll ist es in diesem Zusammenhang, den Sektempfang räumlich getrennt zu veranstalten und zum Beispiel im Standesamt direkt nach der Trauungszeremonie einzuplanen, während die anschließende Hochzeitsfeier an einem anderen Ort stattfindet. Durch eine klare Absprache im Vorfeld vermeiden Sie Missverständnisse und verhindern, dass Vereinsmitglieder und Freizeitpartner unerwünscht mit an der Festtafel sitzen.

Das Wort der Eltern

Doch was können Sie tun, wenn Ihre Eltern Ihnen Vorschriften machen und in Sachen Gästeliste auf kulturelle Verpflichtungen verweisen? In diesem Fall ist ausgesprochen sensibles Fingerspitzengefühl gefragt und ein besonnenes Abwägen unerlässlich. Solange Sie im eigenen Kulturkreis heiraten, können Sie sich aus Ihrer Erfahrung und aus der Familiengeschichte heraus eine eigene Meinung bilden und recht gut einschätzen, in wieweit eine Entscheidung gegen die Ansprüche ihrer eigenen Eltern kränkend sein kann bzw. die zukünftigen Schwiegereltern kränkt. In jedem Fall sollten Sie sich zuerst mit Ihrem Partner abstimmen. Besprechen Sie Ihre Vorstellungen miteinander und entscheiden Sie gemeinsam, was Ihnen für Ihre Hochzeit wichtig ist. Pocht Ihre Mutter oder Schwiegermutter beispielsweise darauf, aus Ihrer Hochzeit ein großes gesellschaftliches Event zu kreieren und eine Reihe von Geschäftspartnern, Journalisten oder politisch aktiven Personen einzuladen, Sie und Ihr Partner möchten jedoch in kleinem Kreis feiern, sollten Sie gut überlegen, ob Sie dieser Einmischung nachgeben wollen.

Heiraten Sie jedoch in einen völlig fremden Kulturkreis hinein und gehen beispielsweise die Ehe mit einem afrikanischen, asiatischen oder südamerikanischen Partner ein oder Sie heiraten eine jüdische, islamische oder buddhistische Partnerin, dann sollten Sie sich in Ruhe mit der Bedeutung der geäußerten Vorstellungen ihrer Eltern bzw. zukünftigen Schwiegereltern bezüglich der Gästeliste auseinandersetzen. In diesem Fall lässt sich kein Universalrezept empfehlen und die Kommunikation mit ihrem Partner ist umso wesentlicher. Lassen Sie sich die kulturelle und auch die familiäre Bedeutung erläutern und entscheiden Sie dann gemeinsam, inwieweit Sie den Wünschen der Eltern entsprechen.

Der Ton macht die Musik

Die Atmosphäre auf Ihrer Hochzeitsfeier wird nachhaltig von den Menschen geprägt, die eingeladen sind. Es macht deshalb einen sehr großen Unterschied, ob Ihre Gäste Sie aufrichtig mögen und schätzen. Oder ob Sie auf einen zusammengewürfelten Haufen von Bekannten, Familienmitgliedern, Arbeitskollegen, politisch oder gesellschaftlich relevanten Weggefährten und Nachbarn blicken, die allesamt auf Ihre Kosten eine Sause feiert. Je weiter jemand emotional von Ihnen entfernt ist, desto unbeteiligter wird die Person sein. Und hier liegt der Schlüssel zur perfekten Gästeliste, denn auch das Gegenteil gilt: Menschen, die Ihnen sehr nahe stehen, feiern mit ihnen ausgelassen, intensiv und lassen Sie mit Inbrunst hochleben. Daraus entwickelt sich fast automatisch ein gelungenes Fest!

Spot an: Problemgäste im Fokus

Sie haben es in der Hand, Ihre Gäste gezielt auszuwählen. Dabei gibt es einige Gruppen, die fast schon ein Garant für einen unangenehmen Vorfall auf Ihrer Hochzeit sein können:

  • Bekannte oder Verwandte, die anstrengende und nervige Hochzeitsspiele, herablassende Kommentare und engstirnige Vorstellungen vom Stapel lassen. Kennen Sie solche Menschen? Volltreffer! Bitte nicht einladen.
  • Leute, die Sie im Alltag siezen. Diese spielen in Ihrem Privatleben in der Regel keine Rolle.
  • Weit entfernte Verwandte, die Sie so selten sehen, dass Ihnen der vollständige Name nicht einfällt.
  • Brautpaare, die Sie zu ihrer eigenen Hochzeit eingeladen haben, zu denen Sie aber keinen regelmäßigen Kontakt mehr haben.

Kurz gesagt: Hören Sie auf Ihr Herz und laden Sie Menschen ein, die Ihnen persönlich wirklich nahe stehen. Damit schaffen Sie die besten Voraussetzungen, damit sich alle wohlfühlen und der Tag ein unvergessliches Ereignis in Ihrem Leben wird.

 
 

Bilder: Fotolia.de - ID 57728363

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