Alternativen zum Ring am Finger

 

Eheringe stellen für die meisten Ehepaare das äussere Zeichen der Verbundenheit dar. Schliesslich gilt der Trauring seit über 3000 Jahren als ein Symbol, das die Verbundenheit von zwei Menschen nach aussen sichtbar signalisiert. Doch immer mehr Paare entscheiden sich gegen diese Tradition und setzen ein Zeichen mit einer individuellen Alternative. Es muss nicht immer der klassische Ring sein. Der Beitrag liefert eine Auswahl von Ideen, die Ihnen zur Inspiration dienen können.

Tatoo auf der Hand

Warum kein Ehering?

Manchmal ist der Ring am Finger einfach nicht das richtige Zeichen der Verbundenheit, welches Paare tragen wollen. Entweder halten sie Eheringe für zu traditionell und fühlen sich damit einfach unwohl. Oder sie mögen Ringe aus persönlichen Gründen nicht, etwa weil sie eine Allergie haben oder als Sportler kein Verletzungsrisiko eingehen wollen. Auch gibt es Berufsgruppen, bei denen das Tragen von Ringen nicht gestattet ist bzw. als zu gefährlich empfunden wird. Dies gilt etwa für Mitarbeiter an speziellen Arbeitsplätzen in der Autoindustrie, für Schreiner, Chirurgen, Personen im Rettungs- und Bergungsdienst oder Mitarbeiter in der Lebensmittelbranche. Auch so mancher Landwirt, Maurer oder Garten- und Landschaftsbauer verzichtet auf den Ring am Finger, weil der Umgang mit schwerem Gerät die Gefahr birgt, mit dem Ring hängenzubleiben und sich stark zu verletzen.

Ganz egal, aus welchem Grund kein Ehering am Finger getragen werden soll, es gibt zahlreiche Alternativen.

Ring an der Kette

Wenn der Ring nicht am Finger getragen werden kann oder soll, aber dennoch als Symbol infrage kommt, kann das Tragen des Rings an einer Kette eine gute Alternative darstellen. Diese Lösung hat schon so manchen Ringmuffel überzeugt. Der ideale Ring an der Kette sollte schmal und leicht sein. Dann zeichnet er sich unter der Kleidung nicht so stark ab und drückt nicht.

Gravierter Schmuck: Halsketten, Armbänder, Uhren

Gravierter Schmuck als Alternative zum Ehering ist eine beliebte Wahl. So können z. B. Uhren, Armbänder oder Halsketten mit bestimmten Anhängern entsprechend graviert werden. Gerade Männer lieben es, eine hochwertige Uhr zu tragen. Sie sehen es als cooles Schmuckstück, welches gleichzeitig ein Symbol für die Eheschliessung darstellt. Zahllose Hersteller bieten viele verschiedene Partnerarmbänder in ganz unterschiedlichen Designs an. Deshalb findet sich bestimmt ein Armband, das beiden gefällt.Gravierte Schmuckstücke tragen etwa das Eheversprechen, das Hochzeitsdatum oder die Namen in sich. Wie wäre es z. B. mit einem natürlichen Material wie Leder oder Holz? Auch Schmuck aus Edelmetallen ist selbstverständlich immer eine gute Wahl.

Piercings

Falls Sie Fan von Körperkunst sind, könnte ein Piercing für Sie und Ihren Partner passend sein. Ein gemeinschaftliches Piercing verbindet ein Paar auf vielfältige Weise: Sie suchen sich die gleiche Körperstelle für das Piercing aus, wählen das gleiche Schmuckstück oder entscheiden sich für dasselbe Material. Wussten Sie, dass indische Männer ihren Bräuten anstelle des Eherings einen Nasenring schenken? Dieses Zeichen der Verbundenheit ist also global betrachtet gar nicht so ungewöhnlich.

Ob Sie ein Piercing im Gesicht, etwa an der Lippe, den Augenbrauen oder der Nase wünschen oder an anderer Stelle ein Piercing setzen, liegt ganz in Ihrem Ermessen. Piercings sind auf vielfältige Art und Weise mit ganz unterschiedlichem Schmuck möglich, sodass sie bestimmt etwas finden, was Ihrer beider Geschmack entspricht.

Edelsteine und Kristalle

Soll es keinen Schmuck, aber dennoch etwas Edles sein, kommen Kristalle oder Edelsteine in Betracht. Insbesondere für Menschen, die die spirituellen Aspekte zu schätzen wissen, die mit Kristallen und Edelsteinen verbunden ist, ist diese Zeremonie eine Alternative. So gibt es etwa Steine, die ganz bestimmte Stärken symbolisieren und somit für spezifische Merkmale, Wünsche oder Eigenheiten stehen können, die die Partner ausmacht:

  • Opal symbolisiert seelische Stärke.
  • Der Mondstein steht für Fruchtbarkeit.
  • Der Rubin ist ein Glücksstein. Er steht für Liebe und Treue.
  • Der Rosenquarz stärkt die Sensibilität und symbolisiert Lebensfreude und Liebe.
  • Karneol ist ein Zeichen für Mut und Standfestigkeit.
  • Der Larimar soll Mut zur Selbstverwirklichung machen und den Horizont erweitern.
  • Der Bergkristall soll Energie stärken.

Edelsteine und Kristalle muten esoterisch an und sind im Bereich der Eheschliessungen auch tatsächlich noch nicht weit verbreitet. Sie gelten als neue Errungenschaft, einander die Treue zu schwören. Bei freien Trauungen werden sie immer beliebter.

Tattoos statt Ehering

Ähnlich vielseitig wie Piercings, lassen sich Tattoos als äusseres Zeichen der Verbundenheit nutzen. Es gibt eine schier endlose Zahl von Möglichkeiten, wie Paare sich tätowieren lassen können. Ein Partner-Tattoo stellt dabei die beliebteste Alternative zu klassischen Eheringen dar. Manche Paare wählen tatsächlich den Ringfinger und lassen sich an dieser Stelle entsprechend tätowieren. Dabei handelt es sich dann nicht einfach um eine feine Linie, die den Ring optisch ersetzen soll. Viele Paare werden sehr kreativ und lassen sich z. B. einen Satz aus verschlungenen Buchstaben tätowieren, der das Eheversprechen wiedergibt. Andere entscheiden sich für den Namen des Partners, das Hochzeitsdatum oder den Ort, an dem sie sich kennen- und lieben gelernt haben.

Besonders ansprechend ist es, wenn die Tattoos nicht komplett identisch sind, sondern einander ergänzen. Schliesslich stellt ein Partner für den anderen ebenfalls eine Ergänzung dar. Beide Menschen zusammen ergeben das Paar, welches als Einheit auftritt. Was halten Sie davon, ein sich ergänzendes Symbol als Tattoo-Motiv zu wählen? Infrage kommen Yin und Yang, zwei Hälften eines Herzens, der Trauspruch aufgeteilt in zwei Teile und anderes mehr.

Zeremonien aus anderen Ländern: Blumen-Leis & Schicksalsfaden

Andere Länder andere Sitten und manchmal entdeckt man eine Tradition, die es so in der Schweiz zwar nicht gibt, die aber perfekt zu einem passt. Vielleicht ist eine der folgenden vier vorgestellten Zeremonien genau das Richtige für Sie.

Hawaii: Der Blumen-Lei

Die Hawaiianer besiegeln den Bund fürs Leben mit einem Blumen-Lei. Der Lei (geflochtener Kranz aus Blättern oder Blüten) ist ein traditionelles Kulturgut, welches zu ganz verschiedenen familiären und auch offiziellen Anlässen überreicht wird. Die Hawaiianer lieben ihren kostbaren Lei von ganzem Herzen, sodass sie ihn sogar im Sinne des Begriffs “Kind“ nutzen. Tragen Braut und Bräutigam einen Hochzeits-Lei, so ist dies Ausdruck höchster Lebensfreude. Sie wünschen einander Glück und Segen für die gemeinsame Zukunft. Der Lei symbolisiert die universelle Kraft der Liebe und der Hoffnung.

Es gibt Leis in ganz unterschiedlichen Ausführungen. Der reine Blätter-Lei ist die älteste Form, heute gibt es Leis aus Blumen und Samen, Reben und Nüssen, Früchten und Farnen und natürlich aus Blättern. Bei einer traditionellen hawaiianischen Hochzeit trägt der Mann einen Kranz und eine lange Kette aus Blättern und die Braut schmückt sich mit Blumen.

Bei einer Hochzeit mit Lei-Zeremonie tauschen Braut und Bräutigam die zarten Gebilde aus. Sie erweisen sich damit gegenseitigen Respekt und versichern sich ihrer Liebe zueinander. Der Trauredner gibt den Leis positive Energie mit oder segnet sie. Eine schöne Geste ist es, wenn Braut und Bräutigam ihre Hände verschränken und sie mit einem Lei umwinden. Dieses symbolisiert den Zusammenhalt für das kommende gemeinsame Leben.
Tipp: Um die Hochzeitsgesellschaft mit einzubinden können die Familienmitglieder von Braut und Bräutigam im Rahmen der Lei-Zeremonie ebenfalls Leis erhalten. Dies symbolisiert die Verbindung, die fortan zwischen diesen beiden Familien geknüpft wird.

We tie the knot: Das Knotenritual

Ein fest geknüpfter Knoten lässt sich schwerlich lösen. Genau diese Symbolik steckt im Knoten-Trauritual. Das Ehepaar besiegelt die Verbindung mit einem Knoten, den niemand so leicht lösen kann.

Hinter dem Knoten steckt der Gedanke der bindenden Verpflichtungen. Der Knoten hält etwas fest, was das Paar behalten will, nämlich den Zauber der Liebe, das Vertrauen und den gegenseitigen Respekt.

Welche Art des Knotens Sie wählen, bleibt selbstverständlich Ihnen überlassen. Sie können gerne Inspiration aus Ihrem Alltag holen und einmal überlegen, zu welchem Zweck Sie selbst Knoten knüpfen. Vielleicht sind Sie Kletterer und ein spezieller Kletterknoten stellt das perfekte Symbol für Sie und Ihren Partner dar. Oder steht segeln auf der Liste der Freizeitaktivitäten und Sie kennen einen bestimmten Segelknoten, der sofort infrage kommt? Besonders schön wirkt es, wenn das Knotenritual mit zwei verschiedenfarbigen Bändern durchgeführt wird. Möglicherweise kommen sogar zwei verschiedene Materialien in Betracht, wie etwa ein Hanfseil und ein Seidenband.

Die Knotenzeremonie ist wohl eins der schönsten Rituale jenseits des Ringtausch. Sie können im Vorfeld einiges vorbereiten, damit die Zeremonie perfekt abläuft. Beim ursprünglichen Brauch wurde ein rotes Tuch um die Hände der Eheleute gewickelt. Heute können Sie etwa Ihr ganz persönliches Tuch gestalten. Es könnte ein selbst genähtes Patchwork Tuch aus Kleidungsstücken verschiedener Familienmitglieder sein. Auch zwei Flaggen aus den verschiedenen Bundesländern oder Stadtwappen aus den verschiedenen Städten von Braut und Bräutigam lassen sich zu Ihrem persönlich gestalteten Tuch verarbeiten.

Alternativ bieten sich die eingangs bereits erwähnten verschiedenen Bänder in unterschiedlichen Farben und Texturen an, die die Ehepartner jeweils repräsentieren. Auch Seile und Taue sind möglich.

Das Ritual kann beispielsweise so ablaufen: Sie reichen sich die Hände und der Trauredner, die Eltern oder Trauzeugen nehmen nun das Band und knüpfen den Knoten als Zeichen Ihrer Verbundenheit. Dabei wird ein Vers zitiert, etwa „der Knoten ist gebunden, ihr seid für immer verbunden / eure Liebe sei schützend umwunden."

Die Knotenzeremonie ist ähnlich zum Handfasting, einer keltischen Tradition. Überlieferungen zufolge soll das Handfasting zu Beginn der Verlobungszeit seinem Platz gehabt haben. Bei dieser Tradition wurden die Hände von Braut und Bräutigam zusammengebunden. Für die Dauer von einem Jahr und einem Tag sollte das Paar fortan die Bindung zueinander prüfen. Nach Ablauf dieser Zeit entschieden sie, ob sie heiraten oder doch wieder getrennte Wege gehen wollten. Entschieden sie sich, nicht zusammenzubleiben, hatte dies keinerlei Konsequenzen für sie.

Der Rote Faden: eine ostasiatische Tradition

Die ostasiatische Tradition des roten Fadens entspringt einer chinesischen Legende. In dieser ist die Rede davon, dass die Götter bei der Geburt zwei Menschen, die sich später einmal begegnen sollen, einen unsichtbaren roten Faden um den Knöchel knüpfen. Mit fortschreitenden Jahren wird der Faden immer kürzer und die Menschen kommen sich immer näher. Sobald sich die beiden Menschen gefunden haben, die schon seit ihrer Geburt durch diesen roten Faden miteinander verbunden waren, knüpfen sie in der Hochzeitszeremonie den roten Faden symbolisch um den kleinen Finger. Dieser Schicksalsfaden, der schon so viel mitgemacht hat, konnte vom Leben nicht zerstört werden und symbolisiert nun die feste Verbindung zwischen den beiden Partnern.

Individuelle Zeichen der Liebe

Wenn Brautpaare auf den Ringtausch verzichten möchten, aber nach einer Alternative suchen, der den geschlossenen Bund auch noch aussen symbolisiert, gibt es zu dem bereits genannten Möglichkeiten noch viele andere Optionen. Abhängig davon, welche Bedeutung der Ringtausch für das Brautpaar hat und welche Symbolik Sie sich stattdessen vorstellen können, lassen sich ganz individuelle Zeichen der Liebe kreieren.

Geht es konkret darum, dass die Ringe einfach durch etwas anderes ersetzt werden sollen oder hat es eine tiefere Bedeutung, dass Ringe nicht infrage kommen? Wenn dem so ist, stellt sich die Frage danach, was als Zeichen der Liebe gilt. Dies ergibt sich aus der gemeinsamen Liebesgeschichte des Paares. So können beispielsweise gravierte Gürtelschnalle mit Yin/Yang-Symbol, selbstgefertigtes Geschirr, gemeinsam gebaute Möbelstücke oder sich ergänzende Bilder oder Skulpturen das perfekte Symbol für ein Paar sein.

Wir hoffen, dass Ihnen unsere Beispiele dabei helfen, das richtige Symbol für Ihre Trauung zu finden. Vielleicht entscheiden Sie sich ja doch für klassische Ringe, die Sie am Finger, als Kettenanhänger oder Ohrring tragen. Lassen Sie sich in Ihrer Entscheidung nicht drängen, denn es gibt keine Pflicht zum Tragen von Eheringen. Es ist ganz allein Ihre Entscheidung, welches Symbol der Liebe Sie tragen wollen oder ob Sie sogar gänzlich darauf verzichten. Das Wichtigste ist, dass Sie und Ihre Partnerin bzw. Ihr Partner gleicher Meinung seid und die Entscheidung gemeinsam fällen.

 
 

Bilder: Unsplash.com - aranprime

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