Heiraten mit Babybauch ist heute kein Stilbruch mehr. Das Brautpaar sollte allerdings bei den Hochzeitsvorbereitungen einige Ratschläge beherzigen.

Schwangere Braut mit Blumenstrauss

Während der Schwangerschaft zu heiraten klingt in den Ohren vieler junger Bräute verlockend und sehr romantisch. Was früher ein absolutes No-Go war, hat sich inzwischen als gesellschaftsfähig erwiesen. Doch schwanger heiraten muss gut geplant sein, damit der Start in das gemeinsame Ehe- und Familienleben mit viel Freude und Glück verbunden ist und gelingt.

Gesundheit geht vor!

Nicht jede Braut ist fit genug, während der Schwangerschaft die Strapazen und Aufregungen einer Hochzeit ohne Probleme für sich und das Kind auf sich zu nehmen. Das wichtigste während der Schwangerschaft ist die Gesundheit von Mutter und Kind. Deshalb ist es ein MUSS für die Braut, sich zuallererst das GO von ihrem Frauenarzt oder ihrer Frauenärztin einzuholen. Auch ein Gespräch mit der betreuenden Hebamme sollte auf dem Plan stehen, um das Vorhaben mit ihr zu besprechen. Es ist nämlich durchaus möglich, dass berechtigte Bedenken bestehen. Außerdem können Hebamme und Gynäkologe/ -in bei stressbedingten Problemen wirksam unterstützen und die schwangere Braut optimal durch diese aufregende Zeit begleiten.

Den besten Zeitpunkt finden

Die Entscheidung, schwanger zu heiraten, ist bei den meisten Paaren wohlüberlegt. Ein Faktor, der dabei eine Rolle spielt, ist allerdings ganz und gar unromantisch. Wer vor der Geburt heiratet, der erspart sich viele Behördengänge, die nötig sind, um auch vor dem Gesetz eine „richtige“ Familie zu sein. Ist das Kind unehelich geboren, sieht das anders aus.

Erfahrungsgemäß bietet sich für schwangere Bräute die Zeit zwischen dem vierten und dem sechsten Monat an. In den meisten Fällen ist zu diesem Zeitpunkt die typische Morgenübelkeit vorüber. Und außerdem ist der Babybauch noch nicht allzu groß und lastet noch nicht zu schwer auf den Knochen der werdenden Mutter. Die Braut kann sich durchaus noch gut bewegen, wenn sie sich auch bereits schonen muss.

Achtung vor Hochzeitsterminen nach dem 6. Monat! Die Gefahr einer Frühgeburt herrscht eigentlich immer, aber je näher der Geburtstermin rückt, desto weniger ist der Zeitpunkt für eine Hochzeit geeignet. Die Beine schwellen an, Rückenschmerzen sind immer öfter an der Tagesordnung und auch das allgemeine Wohlbefinden kann darunter leiden – wobei Kurzatmigkeit und Schweißausbrüche noch harmlos sind.

Die Jahreszeit der Eheschließung spielt ebenfalls eine Rolle. In den heißen Wochen des Jahres, die ja mitunter Temperaturen weit über 30 Grad mit sich bringen können, ist eine Hochzeit ebenfalls nicht gut terminiert. Der schwangere Körper hat bei Hitze schon genug damit zu tun, den Kreislauf zur Versorgung des ungeborenen Lebens in Schwung zu halten. Besser liegt der Hochzeitstermin im Frühjahr oder Spätsommer. Wenn das nicht möglich ist, sollten das Brautpaar über eine Alternative nachdenken.

Clevere Zeitplanung: Trennen Sie Standesamtliche Hochzeit und kirchliche Hochzeit

Eine gute Alternative ist, die Hochzeitsfeierlichkeiten zu trennen. Die standesamtliche Trauung im kleinen Kreis und später, nach der Geburt, die kirchliche Hochzeit als rauschendes Fest – das ist eine Lösung, die für einige Paare goldrichtig ist. Warum nicht kirchliche Trauung und Taufe (=Traufe) miteinander verbinden? Ein solches Fest ist für das Brautpaar und die Gäste unvergesslich.

Werdende Eltern sollten berücksichtigen, dass die Geburt eines Kindes alles verändert. Der gesamte Lebensrhythmus muss neu gefunden werden. Der Alltag läuft anders ab. Und von heute auf morgen verschieben sich die Prioritäten. Nicht selten haben sich Paare, die in der Planungsphase der Hochzeit schwanger wurden, dazu entschieden, die Hochzeit zu verschieben. Aus ein paar Monaten wurde ein Jahr, und am Ende wurde „nebenbei“ geheiratet. Das ist sehr schade, denn die Hochzeit ist für die allermeisten Paare etwas ganz besonderes und sollte nicht einfach unter den Tisch fallen.

Schwangere Bräute planen anders

Die Schwangerschaft ist Stress für Körper, Geist und Seele. Das gilt nicht nur für die Braut, sondern auch für den engagierten Bräutigam. Die schwangere Braut sollte sich darum bemühen, Stress möglichst zu vermeiden. Auch wenn sie natürlich ihre Hochzeit am liebsten selbst organisieren möchte. Eine schwangere Braut sollte sich erheblich mehr Unterstützung holen und Aufgaben abgeben. Ein gut gemeinte Rat lautet deshalb: Geben Sie so viele Aufgaben ab wie möglich. Geeignete Helfer sind natürlich der zukünftige Ehemann, die Trauzeugen, die Familie und vielleicht sogar ein professioneller Weddingplaner.

Auch der Junggesellenabschied einer schwangeren Braut sieht völlig anders aus, als der einer nicht schwangeren Braut. Eine ruhige Brautparty daheim oder ein ausgedehnter Wellnesstag kurz vor der Hochzeit sind ausgezeichnete Varianten, um am wichtigsten Tag des Lebens fantastisch auszusehen. Nach einem intensiven Wellnesstag mit Freundinnen, vielen guten Gesprächen und angenehmen Behandlungen werden Sie noch heller strahlen, als Sie es während der Schwangerschaft ohnehin schon tun.

Die Frage aller Fragen: welches Brautkleid soll es sein?

Auch für schwangere Bräute stellt sich die Frage, welches Kleid sie anziehen soll. Jede Braut will sensationell aussehen! Und das geht auch mit einem süßen Babybauch. Manche Bräute wollen den Bauch verstecken, andere wollen ihn betonen. Beides lässt sich realisieren.

Die Brautmodenhersteller haben sich inzwischen auf schwangere Bräute eingestellt. Es gibt Kleider mit bequemen Abnähern an den richtigen Stellen und hübschen Details an Ausschnitt oder Saum. Die Schwangerschaft ist übrigens auch ein idealer Zeitpunkt, um das Dekolleté ins rechte Licht zu rücken! Warum also nicht ein Kleid mit großzügigem Ausschnitt wählen?

Empfehlenswerte Schnitte für Schwangere
Ein sehr empfehlenswerter Schnitt ist der Empire-Stil. Dabei handelt es sich um ein Kleid, dessen Taille bis unter die Brust hochgerutscht ist. Danach fließt das Kleid weich auseinander. Dieses Kleid ist in seiner Weite regulierbar und wächst sozusagen mit der Braut mit. Ebenfalls perfekt für eine schwangere Braut ist ein Kleid in A-Linien-Form. Dieser Schnitt bietet Hüfte, Taille und Bauch genügend Raum.

Doch manche Bräute mögen‘s sexy und bauchbewusst. Beliebt sind elastische Stretchkleider, die unterhalb des Knies weit auseinanderfallen (Meerjungfrauen-Schnitt). Dabei sollte der Stretch so weich gewählt werden, dass der Babybauch niemals eingeengt ist. Die Braut muss sich wohl fühlen! Passenden Dessous für Schwangere unter dem Brautkleid sollten ebenfalls weich und elastisch sein, damit der Bauch gestützt wird nichts zwickt.

Die finale Änderung nicht zu früh terminieren
Schwangere Bräute sollten frühzeitig einen Termin im Brautmodengeschäft machen. Die Ausstatter können eine kleine Auswahl von Umstandskleidern zusammenstellen. Wenn nichts dabei ist, kann sich die Braut auch noch in einem anderen Geschäft beraten lassen. Die Zeitplanung sollte berücksichtigen, dass spätestens drei Monate vor dem Hochzeitstermin fest steht, welches Kleid es sein soll. Bräute sollten unbedingt nach den Lieferzeiten fragen! Ungefähr zwei Wochen vor der geplanten Trauung sollten Sie den abschließenden Änderungstermin vereinbaren.

Die beste Option ist natürlich, sich ein Kleid auf Maß schneidern zu lassen. Erst ganz kurz vor der Hochzeit wird das Kleid endgültig abgesteckt und fertig genäht. Auf diese Weise lässt sich am individuellsten auf die permanente Figur-Veränderung reagieren.

Die Schuhe zum Kleid
Bequemlichkeit geht vor Optik, liebe schwangere Bräute! Je weiter die Schwangerschaft zum Hochzeitstermin fortgeschritten ist, desto wichtiger ist die Bequemlichkeit der Schuhe. Natürlich ist ein Kompromiss möglich und wünschenswert. Für Bräute, die auf keinen Fall auf Absätze verzichten wollen, gilt, dass sie zwei Paar Schuhe kaufen sollten. Die schicken Schuhe passen zur Zeremonie und zum anschließenden Empfang. Flache Ballerinas mit bequemer Fußweite und weichen Sohlen sind für die anschließenden Feierlichkeiten perfekt. Jeder Gast wird verstehen können, warum die Braut von hohen Hacken auf bequeme Slipper umsteigt.

Tipps für die Zeitplanung und Organisation

Heiraten ist anstrengend. Bräute müssen stehen, laufen, tanzen und viele, viele Schritte tun. Bräute können den Stress reduzieren, wenn die Hochzeitslocations möglichst nah beieinander liegen und mit dem Auto gut zu erreichen sind. Für eine schwangere Braut ist mitunter die Feier in einem Restaurant sinnvoll, weil hier Saaldekoration, Tischdeko und das Catering komplett in fremden Händen liegen. Ein Tipp: Werdende Mütter sollten an Tanten, Onkel, Cousinen, Cousins, Geschwister, Mütter, Väter oder den Freundeskreis delegieren und sich nicht selbst in die Küche stellen!

Für Sitzgelegenheiten sorgen
Wer nicht mehr gut stehen kann, sollte beim Empfang für Sitzgelegenheiten sorgen. Bräute mit Stützstrümpfen (gibt es auch mit hübschen Spitzen) und flachen Schuhen entlasten ihre Beine und den Rücken. Apropos Laufen: Am besten sorgen Sie dafür, dass zu Ihrer Hochzeit kein Reis gestreut wird. Es ist ohnehin an vielen Standesämtern und Kirchen untersagt und bei einer schwangeren Braut sollte es auf keinen Fall geschehen. Zu groß sind Rutsch- und Verletzungsgefahr.

Der Tagesablauf sollte so viel Zeitpuffer aufweisen, dass das Brautpaar nicht zu stark gehetzt von Termin zu Termin hasten muss. Perfekt ist, wenn in der Location ein Ruheraum vorhanden ist, in den sich die Braut ab und zu zurückziehen kann. Es könnte nämlich durchaus sein, dass das Baby laute Musik und ausgelassene Tänze gar nicht so gerne mag, wie die Eltern.

Brautentführung ist tabu

Schwangere haben an ihrem Hochzeitstag sehr viel um die Ohren. Neben den üblichen Hochzeitsfeierlichkeiten und typischen Stresssituationen kommt die Doppelbelastung aufgrund der Schwangerschaft hinzu. Aus diesem Grund sollten die Trauzeugen oder der Zeremonienmeister dafür sorgen, dass die Braut keinen zusätzlichen stressigen Situationen ausgesetzt wird. Wenn alle Anwesenden von der Schwangerschaft wissen, werden sie bestimmt gerne darauf Rücksicht nehmen. Dann muss die Braut nicht erklären, warum sie sich zum Beispiel nicht auf einem Stuhl hochleben lassen will und weshalb die Brautentführung und andere ungeplante Überraschungen nicht erwünscht sind. Denn eine werdende Mutter zu erschrecken ist nun wahrhaftig keine gute Idee.

Trauen Sie sich, schwanger zu heiraten

Es ist wunderschön, wenn zwei Menschen sich gefunden haben und noch schöner ist es, wenn sie ihr Glück mit einem gemeinsamen Kind krönen. Wer mit etwas Umsicht an die Planung einer „Hochzeit zu dritt“ herangeht, wird dieses Fest zu einem unvergesslichen Tag machen. Trauen Sie sich!

 
 

Bilder: iStockphoto.com - ID 166130610 - Studio-Annika

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